Gebrauchte Möbel verkaufen – wo und wie?

Die Frage ist uralt. Beispielsweise beim Kauf neuer Möbel kommt sie auf: „Was mache ich mit den gut erhaltenen alten?“ Oder: Omas schöne Erbstücke vergammeln irgendwo auf dem Dachboden. Muss das sein?

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

Ich möchte die Sache einmal ganz hoch aufhängen: Gute alte gebrauchte Möbel sind Kulturgüter und man muss sie ehren. Manchmal kaum benutzt, sind sie oft von einer Qualität, die heutzutage ihresgleichen sucht. So etwas wirft man nicht einfach auf den Sperrmüll – abgesehen davon, dass dies vielerorts sogar Geld kostet. Im Gegenteil: Man sollte gebrauchte Möbel zu Geld machen. Aber wie?

Möglichkeiten gibt es durchaus. Man kann zum Beispiel:

  • Käufer über Kleinanzeigen in Tageszeitungen und Anzeigenblättern suchen (die bisher wohl am häufigsten genutzte Möglichkeit),
  • beim Neukauf die alten Möbel in Zahlung geben (nur äußerst selten möglich),
  • die Möbel an spezielle Händler und Aufkäufer abgeben (wohl nur bei echt antiken Stücken),
  • die Möbel auf Flohmärkten anbieten (eine Option für Kleinmöbel) oder
  • die Gebrauchtmöbel im Internet versteigern (eine zurzeit stark genutzte Möglichkeit), z.B. bei eBay.

Aber die Erfolge bleiben mäßig. Ein allgemein florierender Geschäftszweig für gebrauchte Möbel hat sich aus alldem bisher nicht entwickelt. Bisher. Denn jetzt kommt jemand mit einer Vision daher, die ich einmal so formulieren möchte:

„Qualitativ hochwertige gebrauchte Möbel und andere Gebrauchtwaren können einer breiten Bevölkerung einen besseren und schnelleren Weg zu mehr Lebensqualität bieten. Man muss nur eine flexible An- und Verkaufskette aufziehen.“

Der so spricht, heißt Jan Pierre Boudier, ist Franzose und hat aus seiner Vision sogleich ein Konzept entwickelt: Gebrauchtwarenhandel als Kommissionsgeschäft. Mit seinem Unternehmen Troc International setzt er es konsequent um und ist inzwischen außer in Frankreich in Luxemburg, Belgien, Spanien und der Schweiz mit zahlreichen Geschäften vertreten: www.troc.com.

Klar, dass auch Deutschland an die Reihe kommt. In Freiburg, Bonn und Düsseldorf gibt es bereits Troc-Läden. Es sollen viel, viel mehr werden. Fleißig werden Franchisenehmer zu Experten für gebrauchte Möbel geschult. Sie sollen unser Land mit einer Ladenkette für An- und Verkauf von Möbeln überziehen. In diese Läden sollen die Leute ihre alten Möbel bringen. In Kommission geben, nennt man das. Altmöbelbesitzer werden somit zu Kommittenten, die Troc-Läden sind die Kommissionäre.

Geld gibt es jetzt aber noch nicht. Das fließt erst dann, wenn andere Leute die gebrauchten Schätzchen gekauft haben. Kommissionäre und Kommittenten teilen die Moneten unter sich auf. In welchem Verhältnis?

Es ist die Rede von 70 zu 30, d.h. 70% für den Kommittenten und 30% für den Kommissionär. Für den Besitzer der Altmöbel hört sich das doch ganz gut an.

Ich glaube, wenn die Begehrlichkeiten erst einmal richtig geweckt worden sind, können gebrauchte Möbel Profit für drei Personenkreise bringen: Für die Vorbesitzer (Kommittenten), für die Verkäufer (Kommissionäre) und für die Käufer. Letztere profitieren, weil sie für wenig Geld wertvolles Kulturgut zur Steigerung ihrer Lebensqualität erworben haben. Allerdings müssen dann auch die Gebrauchtmöbel-Preise stimmen.

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