Wenn ein Möbelhändler über Preise auspackt
Nee, nee… ich bin es diesmal nicht, der auspackt.
Es ist Ernst Schmitting, der Geschäftsführer des Einrichtungshauses Grünthal in 96050 Bamberg mit weiteren Möbelhäusern in 95482 Gefrees und in 97424 Schweinfurt. Er herrscht insgesamt über etwa 18.500 Quadratmeter Möbelverkaufsfläche.
Er packte aus Anfang Februar mit einem Leserbrief an die Wochenpost (Hassfurt). Er wollte zeigen, wie der Möbelkäufer von einem Mitbewerber in 96215 Lichtenfels an der Nase herumgeführt wird.
Der Möblerkollege hatte mit einer Anzeige in nämlicher Zeitung damit geworben, die Preise einiger Schlafzimmer um 44 Prozent zu reduzieren. Nun rechnete Schmitting öffentlich vor, nannte seine Rechengrößen Einkaufswert, Handelsspanne, Verkaufspreis, Mehrwertsteuer, Gemeinkosten und kam zu dem Ergebnis, dass der Kollege 26 Prozent des Einkaufswertes drauflegt. Das sei unglaubwürdig.
Wenn Sie wollen, können Sie Herrn Schmitting ja mal anrufen. Er rechnet es Ihnen vielleicht nochmals vor.
Die Berechnungen des Herrn Schmitting stimmen so nicht, konterte ein Möbelhändler-Kollege. Mit solchen Rechenspielen werde der Endkunde nur noch mehr verunsichert.
Sind Sie verunsichert? Wohl kaum. Längst schon wissen Sie aus unserem Ratgeber Clever Möbel kaufen, dass vom Einkaufswert noch eine Menge Einkaufskonditionen abgehen. Und die sind Betriebsgeheimnis. Ebenso geheim wird mit dem Handelsaufschlag umgegangen. Also bleibt eigentlich nur die Frage: 44 Prozent wovon? Sollte Herr Schmitting das nicht wissen?
Ich bin sicher, dass auch bei 44 Prozent noch etwas übrig geblieben ist. Wohlweislich hat der angeprangerte Kollege keine Gegenrechnung aufgemacht. Also keinerlei Verunsicherung beim cleveren Möbelkäufer. Der kauft sowieso keine Prozente.
TV-Möbelexperte Heinz G. Günther warnt:
"90,6% aller Möbelkäufer:innen zahlen zu viel, weil Sie diese 9 Tricks der Händler nicht kennen." Mehr erfahren...