Flötotto Möbel – ein Flötenkonzert

Als anno 2000 Gruner & Jahr die Leser seiner Zeitschriften fragte, welche Möbelmarken sie kennen, war Flötotto unter den meistgenannten, nach IKEA, Hülsta Möbel, Musterring Möbel und Interlübke Möbel.

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

Die Marke stand für Einrichtungssysteme hoher Material- und Verarbeitungsqualität in schnörkellosem Design. Produziert wurden Möbel für die Bereiche Wohnen, Schlafen, Kinder, Speisen sowie Büro- und Objekteinrichtungen.

Die Kunden orderten die Möbel per Katalog oder Internet und erhielten sie direkt ab Werk ins Haus geliefert. Der klassische Möbelhandel also blieb draußen.

Die Firma war 1946 als Friedrichsdorfer Schulmöbelfabrik und Sägewerk durch Fritz Flötotto gegründet worden. 1952 kam ein Spanplattenwerk hinzu, um, wie es hieß, die Rohstoffversorgung zu sichern. Das Unternehmen firmierte nun als Flötotto Einrichtungssysteme GmbH & Co. KG. Vertragspartner für Möbelkäufer war die

Flötotto GmbH
Senner Str. 32
33335 Gütersloh
www.floetotto.de

Sie werden sich verwundert fragen, warum ich von dieser Markenfirma in der Vergangenheitsform rede. Sie ist Vergangenheit, denn sie ist pleite. Chef Reinhard Flötotto musste zum Insolvenzrichter.

Eine Möbelmarke stirbt aber nicht so leicht. Im Gegenteil, eine Marke in der Pleite ist eine willkommene Beute für Möblerkollegen. Was nun geschieht, mutet an wie ein schrilles Flötenkonzert.

Kurz vor seinem Gang zum Insolvenzrichter ändert der gute Reinhard im Gedenken an alte Zeiten die Flötotto GmbH in Möbelvertrieb Friedrichsdorf GmbH. Er hofft, auf diese Weise den Markennamen aus dem Insolvenzgeschehen heraushalten zu können. Denn damit will er Geldgeber für einen Neuanfang locken.

Doch plötzlich erscheint im Handelsregister ohne Zutun von Reinhard wieder eine Flötotto GmbH, Gütersloh. Geschäftsführer ist Norbert Wöstmann. Der ist auch ein Möbler und betreibt die Wöstmann Möbelvertrieb GmbH, die sich selbst als Marktführer im Segment der hochwertigen Massivholzsysteme beschreibt.

Wöstmann denkt sich wohl, er dürfe auf dieser Flöte spielen, wenn ein Gesellschafter seiner neuen GmbH Flötotto heißt. Und er hat tatsächlich einen mit Vornamen Ralf. Irgendwelche Verwandtschaftsverhältnisse zu Reinhard gibt es nicht. Also hinein in den Markt mit Flötotto Design + Qualität. Aber diesmal keine Direktvermarktung, sondern nur über ausgesuchte Möbelhäuser.

Doch auch der Insolvenzverwalter flötet. Er will eine Auffanggesellschaft installieren unter dem Namen Flötotto Einrichtungssysteme 2002 GmbH, die wieder gute Geschäfte machen soll.

Mich würde nicht wundern, wenn Dritte in dem Flötenspiel den Schlussakkord setzen: Hülsta oder Schieder, zusammen mit Reinhard, dem Echten. Geübt haben sie ja schon bei der Marke Omnia.

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