Möbel Finanzierung: Finanzkauf oder Sofortkredit?

„Dies ist ein historischer Augenblick!“, hörte ich so manchen Politiker bei mancher Gelegenheit sagen. Manchmal bin ich dann vor Ehrfurcht erschauert.

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

Auch zurzeit kann man Historisches erneut erleben: Die Zinsen sind auf ein historisches Tief gesunken. Schon hört man die Suggestivfrage: „Wann waren Bankkredite jemals so günstig?“

Ich weiß es nicht. Es ist mir nicht so wichtig und Ehrfurcht entlockt es mir auch nicht. Natürlich kann man diesen historischen Augenblick nutzen, wenn man Möbel braucht, den Kauf aber mangels Moneten vor sich her geschoben hat.

Gewitzte Möbler nutzen bereits die Gunst der Stunde. Sie schieben von sich aus den Möbelkäufern billiges Geld zu. Richtiger ausgedrückt: Sie schieben es sich selbst zu. In Connection mit irgendeinem Geldinstitut offerieren sie einen so genannten Finanzkauf. Dabei erhält der Möbelhändler seine Knete sofort, der Käufer stottert es bei der Bank ab.

Ich hoffe nur, dass der Finanzkäufer die Konditionen der Finanzierung genau unter die Lupe nimmt und vorher addiert, was er am Ende bezahlt haben wird. Abgesehen davon kann ich keinen Gefallen am Finanzkauf finden, denn als Käufer gerate ich dadurch in eine schwache Verhandlungsposition. Lesen Sie, wie beispielsweise die Cronbank AG, 63303 Dreieich, ihre Dienste den Händlern schmackhaft macht:

„Durch den Cronbank-Finanzkauf steigern Sie Ihre Rendite erheblich: Sie brauchen kaum Preiszugeständnisse zu machen und die Provision, die wir Ihnen zahlen, wirkt wie ein Einkaufsvorteil.“

Das ist es: Bei der Möbel Finanzierung per Finanzkauf muss ich also fast jeden Preis schlucken. Und der Möbelhändler kassiert noch zusätzlich. Und ich kann nicht dahin gehen, wo die gleichen Möbel weniger kosten. Übrigens: Die Cronbank hängt zusammen mit dem Einkaufsverband MHK, einer Verbundgruppe, der unter anderen Musterhaus-Küchen und WK Wohnen angehören.

Just in dem Moment, in dem ich dieses schreibe, ruft mich ein Fernsehproduzent an. Er wolle für einige Banken einen Film über Sofortkredite drehen. Dabei wolle er den Zuschauern zeigen, was sie mit dem günstigen Geld anfangen können: Zum Beispiel Möbel kaufen. Wenn ich nun den Zuschauern einige Tipps geben und Tricks zeigen würde, wie sie den Preis drücken können, wäre das doch eine perfekte Kombination zugunsten des Käufers, meint er.

Ich frage ihn: „Werden die Zuschauer an ein bestimmtes Möbelhaus verwiesen?“

Seine Antwort: „Nein. Der Kunde geht dahin, wohin er will. Er tritt als Barzahler auf. Das ist ja gerade der Vorteil beim Sofortkredit.“

Ich antworte: „Dann bin ich dabei!“

So kam es, dass ich jetzt beim RTL-Shop zu sehen bin: 02.07.2003, 07:00 Uhr – 03.07.2003, 0:00 Uhr – 07.07.2003, 23:00 Uhr. Weitere Sendezeiten unter www.rtlshop.de.

Meine Botschaft ist: Wenn Möbel Finanzierung, dann nicht als Finanzkauf, sondern per Sofortkredit. Dabei aber bitte nicht vergessen: Auch die Konditionen der Banken muss man vergleichen.

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